Neue Leitung bei TAYOMI
Gespräche in Daressalam
Viele haben es vielleicht schon wahrgenommen, in der Woche nach Ostern flog ein kleines Team aus Deutschland nach Tansania. Anlass waren die Wahlen bei TAYOMI, bei denen die „operative Führungsebene“ neu gewählt wurde. Spannend für uns war vor allem, dass Erick Lungwe, der nach dem Tod von Joseph Justine, die Leitung übernommen hatte nun nicht mehr leitender Direktor (vergleichbar einem Geschäftsführer) ist. Er war für uns die zentrale Ansprech- und Vertrauensperson. Wir vom Förderverein stehen in der Verantwortung gegenüber unseren Spenderinnen und Spendern über die Verwendung der Mittel. So beschlossen wir umgehend zu handeln und mit dem neugewählten Direktor, Isaya Raphael und dem leitenden Gremium, dem „Board of Directors“, Kontakt aufzunehmen und Grundlagengespräche zu führen.
So machten sich Rudi Sauser, Irmgard und Siegbert Kammermeyer, Christa und Siegfried Häußler auf den Weg.
Wir waren sehr gespannt auf die Begegnungen und ob es uns gelingen würde, in so kurzer Zeit die zentralen Themen zu besprechen. Damit die Gespräche trotz unterschiedlicher Sprachen und Kulturen gut und zielgerichtet verliefen, hatten wir einen externen Berater dazu geholt – Bischof Lucky Moyo aus Zimbabwe. Er hat als junger Mann eine Ausbildung in Deutschland gemacht und spricht deshalb sehr gut Deutsch. Weiterhin qualifizierten ihn sein Jurastudium und seine Ausbildung in Organisationsentwicklung. Dazu brachte er seine ganze Erfahrung im Aufbau von Gemeinden, Schulen, Werkstätten und Waisenhäusern im Rahmen von „Agape Mission“ in Zimbabwe mit. Für unsere afrikanischen Freunde war es besonders wichtig, dass er schon mit Joseph Justine zusammengearbeitet und TAYOMI unterstützt hatte. So war volles Vertrauen zu ihm von beiden Seiten da.
Die Gespräche verliefen sehr intensiv und positiv. Am Ende einigten wir uns darauf die Ergebnisse in einem offiziellen Grundsatzpapier niederzulegen, einem sogenannten „memorandum of understandig“. Ein Entwurf dieses Dokuments wird derzeit von Lucky Moyo erarbeit, dann von den Gremien in Tansania und Deutschland ggf. noch ergänzt und beschlossen. Es erfolgt eine juristische Überprüfung in Tansania und die Hinterlegung bei den verantwortlichen staatlichen Stellen. So haben wir eine verbreiterte und vertiefte Grundlage für unsere weitere Zusammenarbeit, die nicht mehr so stark an einzelne Personen gebunden ist. Ein notwendiger Entwicklungsschritt für dessen Gelingen wir sehr dankbar sind.
Mindestens genauso wichtig war für uns aber auch zu spüren, dass auf beiden Seiten Ungereimtheiten und Missverständnisse ausgeräumt werden konnten und neues Vertrauen gewachsen ist. Isaya Raphael zeigte sich als besonnener und kompetenter Direktor. Sein Studium in „international business“ qualifiziert ihn gut für die Leitung eines so weitverzweigten Werkes. Auch für die Begleitung der Schule in Melela wurde mit Pancraz, einem erfahrenen Schuleigentümer, eine kompetente und engagierte Person gefunden.
Wir freuen uns über die hohe Bereitschaft der Verantwortlichen vor Ort, TAYOMI in eine gute Zukunft und in nächste Entwicklungsschritte zu führen. Das ist gerade jetzt so wichtig, weil der neue Präsident in Tansania eine Politik verfolgt, die sich für uns und andere Entwicklungshilfeorganisationen so darstellt: „Tansania first“ und „Ausländer raus“. Viele Projekte werden deshalb aktuell in Tansania eingestellt. TAYOMI wird sich weiter entwickeln, weil es unter einheimischer Leitung steht. Wir wollen weiterhin dazu beitragen durch unsere Unterstützung, durch Spenden und Gebet und gelegentliche Besuche. Wir werden die Entwicklungen im Auge behalten, um verlässliche Partner für unsere Freunde in Tansania und hier in Deutschland zu sein.
Wir bedanken uns ganz herzlich für alle Unterstützung bis hierher und ermutigen Sie: Halten Sie TAYOMI weiterhin die Treue und unterstützen sie die Ausbildung und geistliche Entwicklung von Jugendlichen in Tansania. Diese jungen Menschen sollen in ihrem Land eine Zukunft haben und zu einer besseren Zukunft für ihr Land beitragen getreu dem TAYOMI Motto: Change the life of the youth to change the country“. Das ist unsere Hoffnung und deshalb engagieren wir uns weiterhin mit Freude.
