23.02.2013
11:34

Reisebericht vom 23.02.13

TZ Reisebericht 7
Bwana asifiwe! Liebe Freunde!
Heute bekommt ihr den letzten Reisebericht aus TZ. Nach 10 stündiger Fahrt sind wir gestern wohlbehalten in Melela angekommen. Glücklicherweise konnte Hermann an Ericks Auto eine Notoperation durchführen, es lief ohne Aussetzer aber konnte nicht beschleunigt werden. So musste Erick sehr vorausschauend und höchstens 90km/Std fahren. Das Ergebnis war eine Spriteinsparung von 6 l pro 100km. Das rechnet sich bei dieser Entfernung. Erick war sehr beeindruckt, es war eine sehr praktische Lektion. Wir hatten eine gute, interessante Zeit in Arusha in einer wunderbaren Lodge. Das Treffen mit dem potenziellen neuen Schulleiter verlief sehr gut. Wir hatten einen positiven Eindruck. Für Erick war es sehr wichtig, dass wir dabei waren. Er wird ein konkretes Arbeitspapier ausarbeiten und dann werden wir sehen, wie die Entscheidung ausfällt. Anschließend besuchten wir Alex und seine Familie. Alex ist Zonenleiter von Arusha und Moshi und ist bei Casfeta/Tayomi angestellt. Er hat eine reizende Frau Rhoda und drei kleine Kinder. Sie wohnen in einer winzigen aber blitzsauberen Wohnung. Sie haben sich riesig über unseren Besuch gefreut. Danach fuhren wir weiter Richtung Moshi und schauten uns das St. Joseph Vocational Trainigszentrum an. Wir waren sehr beeindruckt von den verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten in Kraftfahrzeugtechnik, Computer und IT, Sekretärin und Schneiderei. Es gibt auch Kurzkurse in Fahrschule und Computeranwendung, Das Gelände wirkte sehr gepflegt. Wir konnten auch einen Blick in die Küche werfen. Es sind insgesamt 120 Schüler dort, wird von katholischen Priestern und Schwestern geleitet und von der Leitz-Stiftung gesponsert. Wir trafen zwei Deutsche, die gerade eine Solaranlage aufbauen. Da gab es natürlich interessante Fachgespräche bei einer erfrischenden Cola. Unsere Fahrt ging weiter nach Moshi, dort quartierten wir im Buffalo-Hotel ein. Nach einer erfrischenden Dusche feierten wir meinen Geburtstag in einem italienisch/indischen Restaurant. Das war sehr schön. (vielen Dank für die lieben Glückwünsche über email und Telefon!)
Am nächsten Morgen zeigte sich der Kilimanjaro in seiner ganzen Pracht, das war ein extra Geschenk und wir konnten Gott nur preisen über seine große Güte und Treue, die wir in all der Zeit erfahren durften.
Wir sind noch einen Tag hier in Melela an der Schule, die Solaranlage läuft gut, Jafet macht seine Arbeit sehr gut, das Regal im Klassenzimmer von Form 3 ist fertig, die Kinder haben schon ihre Fächer in Besitz genommen. In zwei Klassenzimmern haben wir große Poster aufgehängt von Afrika und der ganzen Welt. Es sieht schön aus und die Kinder haben großes Interesse an den Flaggen und den Informationen über die einzelnen Länder. So kann man mit wenig viel erreichen. Mit Harald, dem Architekt machten wir heute Morgen den Spatenstich für die Krankenstation. Die Bauarbeiter sind schon fleißig am Werk, voraussichtlich wird es bis zum Sommer fertig.
So konnten wir doch in dieser kurzen Zeit trotz großer Hitze (bis zu 42 °C) viel erreichen. Wir sind sehr dankbar, dass wir gesund geblieben sind, außer einer "Erkältung" bei Hermann und die vielen positiven und negativen Eindrücke gut verkraftet haben. Es wird uns auf der einen Seite schwerfallen, morgen Abschied zu nehmen, andererseits freuen wir uns natürlich auch wieder auf zu Hause.
Danke für eure Gebete, euer Drandenken - Mungu akubariki - AMY, Siggi und Hermann

20.02.2013
20:11

Reisebericht vom 20.02.13

6.Reisebericht aus Tansania

Sonntag, 17. Februar
Am Sonntag beim Abschied von Ernst-Georg und Uwe im Kipepeo kipepeobeach.com merkte ich, dass wir nicht einfach so 2 Wochen zusammen gearbeitet haben; sondern dass sich in dieser sehr kurzen Zeit zwischenmenschlich etwas sehr Wunderbares entwickelt hat. Es war unheimlich toll mit diesen Jungs zu arbeiten. Irmi und Siggi hielten uns stets den Rücken frei. Somit konnten wir bei den vielfältigen Aufgabenstellungen uns immer für einen germanischen oder tansanischen Lösungsansatz entscheiden. Die Frage dabei war immer, welche Materialien stehen uns zur Verfügung.
Überwältig hat mich bei den Mahlzeiten, was Tumaini auf den Tisch gezaubert hat. Es hat stets nach mehr geschmeckt. Ein besonderes Highlight war die schwäbisch-tansanische Küche an unserem ersten Freitag (8. Februar). Morgens waren wir gemeinsam auf dem nahegelegenen Masaimarkt gegangen und kauften Ziegenfleisch. Am Abend gab es den von Tumaini zubereiteten Ziegengulasch und Irmi wartete mit schwäbischen Spätzle auf. Wer könnte zu solch einer Speise NEIN sagen. Zwischendurch verwöhnte uns Irmi mit Spaghetti und Tomatensauce. Es kam auch vor, das Irmi abends fragte, ob jemand Lust auf Schokoladepudding hat. Keiner hörte sich NEIN sagen.
Siggi zeigte sich stets als Organisationstalent und Guide. Wenn wir uns fragten, ob die Teile rechtzeitig kommen,waren sie da; super Job!

Nochmals kurz zurück auf den Abschied von Ernst-Georg und Uwe. Nachdem wir uns gegen 11:30 Uhr von ihnen verabschiedeten, fuhren Irmi, Siggi, Erik und ich in Richtung Arusha ab. Dass wir Arusha am Sonntag nicht erreichen werden, war uns allen klar.
Der erste Stau begann als wir auf die Fähre wollten, um auf die andere Seite von Dar Es Salaam zu gelangen.Bei dem Stop and Go-Verkehr stellte Erik fest, dass der Motor im Leerlauf Aussetzer hatte und wir zuerst noch zu seiner Werkstatt müssen, die vor der langen Reise den Motor überprüfen soll. Erik bog von der Hauptstraße ab auf einen geschotterten Platz. Hinten rechts in der Ecke unter einem "Stoßstangen-Baum" standen mehrere teilweise zerlegte Fahrzeuge. Dies war Erik's Werkstatt "seines Vertrauens". Erik parkt sein Fahrzeug und ging auf den Werkstattchef zu und erklärte ihm, was sein Problem ist. Dieser kam sofort zum Auto, öffnete die Motorhaube, startete den Motor und gab ein paar Mal Gas. Dann ging er nach hinten schnupperte am Auspuff, anschliessend kam er zum Motor und zog nacheinander an den Motorzylindern 1 bis 3 die Zündkerzenstecker ab und steckte sie wieder auf. Nach sehr kurzen Zeit stand die tansanische Diagnose fest; es muss die Ursache am ersten Zylinder sein. Für diese Art der Diagnosestellung hätte man wahrscheinlich auch den Finger in den Wind halten können. Der Werkstattchef gab seinem Mitarbeiter den Auftrag, die Zündkerze von ersten Zylinder herauszuschrauben. Die Arbeit war schnell erledigt. Die Zündkerze hat einen zu großen Elektodenabstand (ca. 1,0 mm; normal ist ca. 0,4 mm). Nun wollte der Werkstattchef seine Mitarbeiter wegschicken, um eine neue Zündkerze zu kaufen. In diesem Moment schritt ich zur Tat und fragte den Werkstatt-Chef, war er tun möchte. Ich erklärte ihm, dass jetzt keine neue Zündkerze gekauft wird (germanische Lösung); sondern dass wir jetzt die tansanische Lösung realisieren, welche so aussieht, dass ich die Zündelektrode auf einen Aufstand von ca. 0,4 mm nachbog (tansanische Lösung). Nach einigen Minuten war der Gedanke in die Tat umgesetzt und der Motor lief scheinbar besser.
Anmerkung: Die Zünderzen hätten schätzungsweise bereits vor 40.000 km getauscht werden müssen.Alle Zündkerzen hätten am Sonntag nicht getauscht werden können, da zuerst der Sand am Motor mit einer Motorwäsche hätte entfernt werden müssen.
Irmi hatte Sonnenschutz unter diesem "Stoßstangenbaum" gefunden. Ich habe ihn so benannt, da in den Astgabelungen gebrauchte Fahrzeugstoßstangen gelagerte wurden.
Wir begaben uns jetzt schnell auf die tansanische Highways. Nach ca. 3 Stunden Fahrt legten wir eine kurze Pause, um eine Cola zu trinken und auf die Toilette zu gehen.

Erik mußte sein fahrerisches Können öfters unter Beweis stellen, indem er mit den Bumps und den Baustellen kämpfen mußte und auch manchmal mit den Checkpoints der Polizei. Als es dämmerte haben wir in Mombo (Nähe Lusotho) im Hotel MCO Unterschlupf gegen Vorkasse gefunden.
Für die ca. 350 km von Dar Es Salaam bis Mombo haben wir gute 7 Stunden benötigt.

Im Garten des Hotels MCO saß ein Weißer, der gerade sein Abendessen zu sich nahm. Nach dem Einchecken setzten wir uns zu dem Weißen. Nach kurzer Zeit wußten wir, dass der Weiße Alfred aus Oberndorf am Neckar ist. Der 68-jährige Alfred ist mit seinem Motorrad auf einer ca. 8-wöchigen Afrikatour unterwegs. Vor ein paar Tagen stürtzte Alfred mit seiner Maschine und zog sich Verletzungen am Schlüsselbein zu; er trug seinen Arm in einer selbstangefertigten Schlinge. Das Motto des Abends lautete somit "Schwarzwald meets Schurwald".Zwischenzeitlich hatten wir unser Essen bestellt; alle wählten das gleiche Essen. Ausser Alfred und uns vieren war niemand im Restaurant. Es dauerte nur knapp 1 1/4 Stunden bis die junge, gut gekleidete Restaurant-Chefin und Köchin uns das Essen jeweils auf zwei Tellern servierte. Auf einem Teller war eine riesige Portion Reis mit gekochtem Kraut und auf dem anderen Teller eine Art Gulasch; es waren auch Knochen dabei. Wir waren von dem Essen begeistert; speziell von der Sauce.

Montag, 18. Februar Gegen 7:30 frühstückten wir und checkten danach aus.
Nach einer kurzen Verabschiedung von Alfred, der sich auf den Weg nach Kenia machte, fuhren wir mit Erik's benzinhungrigem Fahrzeug zuerst zur Tanke und machten ihm den Bauch voll.
Gegen 8:30 Uhr gab Erik seinem Nissan die Sporen.Kurz vor 11:00 Uhr besuchten wir vor Moshi eine ganz neue Secondary Schule, mit welcher Siggi zuvor einen Termin vereinbart hatte.
Die Schule wird von einem deutschen (Lehrer-)Ehepaar geleitet. An der Schule gibt bislang nur eine Form 1. Die Besonderheiten der Schule sind: es sind nur 21 Kinder in der Klasse, es gibt keine Prügelstrafe, das Lehrerkollegium setzt sich aus deutschen und tansanischen Lehrern zusammen. Die Kinder sollen lernen durch Motivation und durch Erleben praktischer Beispiele; soweit möglich". Es werden westlich Lehr- und Lehrmethoden eingesetzt.
Gegen 13:00 Uhr setzen wir die Reise Richtung Moshi fort, wo wir eine Stunde später auch ankamen.In Moshi gönnten wir uns eine halbe Stunde Pause, um unserem Körper Flüssigkeit und feste Nahrung zu geben. Die Fahrt von Moshi nach Arusha war temperaturtechnisch bislang unser Highlight, denn wir hatten Aussentemperturen bis zu 43° C; innen konnten wir rotz Klimaanlage lockere 35° C messen. In der Sauna kann es kaum schöner sein.
In Arusha angekommen, trafen wir uns mit Alex (CASFETA-Zone-Leader), der von Erik per Handy informiert wurde, dass wir kommen. Alex war unser Guide zum Hotel. Von der Hauptstraße abgebogen ging es eine staubige "Straße" hinauf, die nur aus Steinen und Schlaglöchern bestand. Irmi, Siggi und ich waren uns nicht sicher, ob wir richtig unterwegs sind oder ob es hier möglicherweise zu einem Steinbruch geht. Auf einmal ging die Sonne auf und Erik fuhr auf den Parkplatz des Hotels "Ilboru Safari Lodge" www.ilborusafarilodge.com. Wir erkundigten uns bei der Lady am Empfang, ob noch Zimmer frei sind und was sie kosten. Das Hotel machte insgesamt in sehr guten Eindruck. Die Preise schienen uns etwas im oberen Segment. Bei Nachfrage bei der Lady, was am Preis zu machen sei, da wir evtl. 3 Tagen da sind meinte sie, dass sie den Manager fragen muss. Kurze Zeit später kam ein leger gekleideter weißer Mitvierziger um die Ecke; es war der Hotelmanager und Inhaber. Nach kurzer Zeit wußten wir, dass er früher in einem Hotel in Bad Ditzenbach arbeitete, Holländer ist, mit einer Tansanierin verheiratet ist und das Hotel seit einigen Jahren erfolgreich führt. Er gab uns ohne große Verhandelungen einen "very, very special Price"; er halbierte quaisi den Listenpreis. So gewinnt man Freude und Freunde.

Am Abend speisten wir im Restaurant des Hotels und waren sehr von der Qualität der Speisen, der Sauberkeit des Restaurants sowie Personals total angetan. So etwas hatten wir bislang In Tansania nicht erlebt.

Dienstag, 19. Februar
Die Nacht war "richtig kalt", denn die Temperatur betrug am Morgen 22° C. Nach unserem sehr reichhaltigen Frühstück fuhren wir nach Arusha. Dort trafen wir Alex, der uns zum Culture Heritage leitete.Dort kann man vielerlei Arten von Schnitzereien, Hals- und Ohrschmuck, ... einkaufen. Irmi, Siggi und ich begaben uns auf die große Einkaufstour.
Wenn man bezüglich des Einkaufs alleine von seinen Augen geleitet worden wäre, dann wären unsere Koffer übervoll und die Geldbeutel unendlich leer. Wir haben uns für einen guten Mittelweg entschieden. Nach dem Einkauf nahmen wir den ersten Daladala, der in unmittelbarer Nähe von Cultural Heritage abfuhr. Am Busbahnhof stiegen wir aus und gingen den restlichen Weg zu Fuß zum Hotel, was bei den Temperaturen doch etwas anstrengend war. Auf dem Heimweg hatten wir noch interessante Gespräche mit einem Schreiner, Metzger und Mais-Müller. Alle stimmten zu, dass wir Fotos machen durften. Alex und Erik waren tagsüber geschäftlich in Arusha zusammen.
Gegen Abend holte uns Erik ab; wir nahmen an einem "Senior" - Casfeta-Treffen teil, welches knapp 2 Stunden dauerte und von Alex organisiert wurde. Die Teilnehmer waren sehr aufgeschlossen und äußerten zu bestimmten Themen ihr Meinung sehr deutlich, was uns gefreut hat.
Erik erzählte uns zwischendurch, dass der Motor nicht mehr so richtig wollte und er alle 6 Zündkerzen austauschen ließ. Natürlich erging zuvor eine Motorwäsche über den Motor. Eine interessante und bewegte Zeit mit einem wunderbaren TAYOMI-Team 02/2013 geht so langsam zu Ende.

Herzlichen Dank dafür an Irmi, Siggi, Ernst-Georg, Uwe und Tumaini, Erik sowie Alex!
Euer Hermann

Anhang: Heute, Mittwoch, 20. 2. waren wir im Arusha - Nationalpark, direkt am Fuße des Mount Meru. Es ist ein landschaftlich wunderschöner, abwechslungsreicher Park. Wir beobachteten Flamingos, Affen und direkt am Wegrand, ganz dicht am Auto zwei riesige Büffel. Wir bekamen richtig Angst, weil gerade in diesem Moment der Motor ausging. Ericks Auto macht uns große Sorge, immer wieder geht der Motor aus. Wir hoffen, dass wir gut wieder nach Melela zurückkommen, bitte betet dafür. Morgen treffen wir uns mit dem potenziellen neuen Schulleiter, anschließend noch ein kleines Besüchle bei Alex und seiner Familie. Dann geht es weiter zu einer Besichtigung des Berufsschulzentrums der Eberhard Leitz Stiftung in Moshi. Irgendwo werden wir übernachten und am Freitag zurück nach Melela fahren, um noch einmal nach dem Rechten zu schauen. Am Sonntag heißt es dann auch für uns Abschied zu nehmen von dem wunderschönen, herausfordernden Land Tansania.
Mit Gottes Hilfe und einem klasse Team durften wir viel bewerkstelligen.
Mungu akubariki
Amy

16.02.2013
19:59

Reisebericht vom 16.02.13

5.Reisebericht aus TZ
Liebe Freunde,
Wenn es zum Frühstück Malarone gibt, das Deo Nobit heißt und das Wasser vom Kilimanjaro kommt dann ist man in Melela an der DMS school angekommen. Durch einen beruflichen Wechsel hatte ich endlich die Gelegenheit das Team dieses Frühjahr zum Einsatz zu begleiten. Die Anreise war fast 1,5 Taqe und bereits eine kleine Herausforderung mit dem Taxi und noch mehr mit dem Überlandbus.
Voller Tatendrang ging´s dann am Montagmorgen endlich los. Aber der wurde ziemlich schnell gebremst. Zuerst durch die hohen Temperaturen. Dann durch die überschaubare Anzahl an Werkzeug im Werkraum, dem Solarraum und als letzte Rettung in Siggi´s verschlossenen Schränken. Ich habe mich zuerst um die 3 Generatoren gekümmert. Der kleine Zweitakt-Generator war total verharzt und nur mit Siggi´s Pinselreiniger im Vergaser zu säubern. Das Luftfiltergehäuse nur noch zu 50% vorhanden und nach anfänglicher Verzweiflung durch ein Handgemachtes aus einem PC-Gehäuse ergänzt und mit Fliesensilikon eingeklebt. Dann nur noch 2 Tage warten auf das spezielle Öl und wir konnten an der Lehrerzisterne bereits Löcher bohren. Und dazwischen die Ständerbohrmaschine reparieren, bei der die Mäuse die komplette Verkabelung am Schalter abgenagt hatten. Oder zwei Zündschlüssel für den großen Generator feilen. Die beiden Honda-Generatoren wären in D bereits entsorgt, nicht in Afrika. Zum Glück. Mit Hilfe des Pinselreinigers als Startpilot war schnell klar, daß der Bessere der Beiden lauffähig ist. Also wieder Tank, Vergaser, Kraftstoffleitungen und Düsen reinigen. Teilweise mit einzelnen Adern vom Solarkabel. Afrika macht kreativ. Dann der erste richtige Lauf - und der Motor sofort auf höchster Drehzahl. Mit Hilfe der "Hotline" eines Freundes und mehreren nicht zu empfangenden e-mail wurde das Problem des Fliehkraftreglers telefonisch identifiziert. Und das bedeutete eine Operation am offenen Motor im Kurbeltrieb. Der Generatorabzieher konnte dank der reichlichen Auswahl an Feilen aus der einzigen Schraube des anderen Generators gefeilt werden. Um den Motor wieder zu montieren konnten wir auf Hermann´s mitgebrachte Flüssigdichtung und Dichtungsbogen zum Ausschneiden zurückgreifen. Und der Motor war dicht und nach weiteren "Hotline"-Anrufen war die Einstellung der Drehzahl/Spannung nur eine Formsache.
Der 3. Generator war bereits ziemlich ausgeschlachtet, ist aber zum Üben und Verstehen von Motoren für die Schüler bestens geeignet.
Unser großer Generator der die Schule mit Strom versorgt und zukünftig die Batterien immer wieder laden soll war bis auf einen Servicestau in sehr gutem Zustand. Nach 650h einen Ölwechsel, Ventilspieleinstellung und Luftfilter reinigen und er ist jetzt wieder bestens gerüstet für seine verantwortungsvolle Aufgabe in Afrika.
Der Ausfall der Wasserpumpe war glücklicherweise während unseres Aufenthalts. So konnten wir das Problem der undichten Kabelverbindung ebenso meistern wie den Schreck des gerissenen Edelstahlseils das eigentlich zum Hochziehen der Pumpe aus 60m Tiefe benötigt wird. Und die Freude bei den Lehrern, den Schülern, der Masai und auch bei uns war riesengroß als das Wasser wieder in den Tank lief. So verging die erste Woche wie im Zeitraffer. Jeden Tag war die To Do Liste länger statt kürzer geworden. Am Sa-mittag war waschen angesagt und Sontags der heiß ersehnte Ausflug in den Mikumi Nationalpark. Wir waren sehr erfolgreich was die Anzahl der Tiere und Foto´s anging. Und hier gab es nach einer Woche das erste kalte Getränk.
In der 2. Woche waren dann so langsam echte Fortschritte zu erkennen, weniger neue Baustellen und das Schließen der Vorhandenen. Die Mädchenschlafräume bekamen wieder Licht, ebenso die Lehrer. Auch hier war sehr viel Dankbarkeit und Freude zu Spüren. Und der neuer Facility Manager Jafet wurde immer eigenständiger und konnte nach Einweisung einiges selber übernehmen.
Das Wasser ist in der DMS ein großes Thema. Und jedesmal wenn eine Leckage gestopft war kamen 2 neue zum Vorschein. Aber auch hier waren dann am letzten Tag alle wieder einwandfrei an die Wasserversorgung angeschlossen. Welch ein Segen wenn man mit 20l Wasser sonst 250m oder mehr laufen muß und das nachdem sich mehr als 100 Kinder aus einem Wasserhahn bedienen müssen. Wir haben in unserer Zeit in der DMS glaube ich alle dringenden und wichtigen technischen Probleme gelöst. Das Team hat super funktioniert und das Irmi und Siggi bereits Einheimisch sind hat vieles erleichtert. Leider kamen die Begegnungen dabei zu kurz.
Ich bin froh über alles was unter größter Anstrengung noch in den Koffer gepresst wurde. Besser war, das Buch zuhause lassen als auch nur ein Geschenk. (Uwe Moser)
Ernst-Georg:
Es ist nach vielen Jahren wieder wahr geworden, hier in Melela zu sein. Nachdem ich 2007 die Schule in ihren Anfängen gesehen und erlebt habe, und Casfeta und Tansania erleben durfte, sitzen wir jetzt hier im Kipepeo zum Erholen und Rückschau halten. Gerne wäre ich schon früher gekommen, zb. Zum Aufbau der Solaranlage 2010 oder der Erweiterung der Anlage 2011, aber dies war zeitlich nicht möglich, damals konnte ich diese Abschnitte nur aus der Ferne beobachten.... Umso mehr bewegt es mich, jetzt hier zu sein.
Die Schule hat sich gewaltig weiterentwickelt, es ist schön, die neuen Gebäude und die Aussenanlagen zu sehen, und das alles gefüllt mit Schülern aller Altersklassen....wir sind im Gästehaus super versorgt, und haben ein Zuhause in Afrika. Wir bekommen den Schulbetrieb hautnah mit. Etwas Schade war, dass der Kontakt zu den Schülern durch unser volles Programm, nicht sehr intensiv war.
Eine große Herausforderung ist der Unterhalt der Gebäude und Technik, da zum einen die Bauqualiät oft nicht gut ist, und bisher niemand dafür zuständig war. Zum Glück ist jetzt Jafet da, dem wir vieles zeigen konnten. Wir hoffen, dass er in seine Hausmeisteraufgabe sowohl fachlich als auch von der Persönlichkeit her hineinwächst. Die Batterien der Hauptsolaranlage waren schwach geworden, das haben Messungen im August letzten Jahres gezeigt. Deswegen haben wir für einen Teil der Anlage neue Batterien besorgt. Diese haben wir am gleich am Anfang aufgebaut und an die Anlage angeschlossen, damit die alten Batterien aufgefrischt werden konnten. Dies musste über einen Zeitraum von mindestens 5 Tagen durchgeführt werden. Da die Ladetechnik an ihre Grenzen kam, dauerte es insgesamt 7 Tage. Aber es war erfolgreich, die alten Batterien konnten in ihrer Kapazität wesentlich erhöht werden. Jetzt sind beide Batteriepack an die Anlage angeschlossen, und zur Erhaltung der Batteriekapazität wurde eine Kühlung der Batterien sowie eine monatliche Auffrischung der Batterien durch den Generator eingebaut.
Die beiden kleinen Solaranlagen für die Mädchenschlafräume und Lehrerwohnhaus haben wir repariert, und die Batterien getauscht. Das war für die Mädchen und für die Lehrer eine Riesenfreude, als es abends wieder Licht gab. Ärgerlich ist hier besonders, dass die Anlagen durch falsche Behandlung von Inländischen Handwerker kaputt gegangen sind. Als Team haben wir uns super ergänzt, und auch viel gelacht.
Wie wichtig Wasser und Strom für den Alltag auch hier in Afrika ist, bekommt man hier hautnah mit: Wenn die Pumpe ausfällt, muss Wasser rationiert werden, die Mädchen müssen dann ihr Waschwasser in Eimern 250m weit tragen,.. Solange noch Wasser in den Zisternen ist.
Wenn abends um 20.30 die Batterie leer ist , oder plötzlich zu viel Strom verbraucht wird, ist alles dunkel.. da sitzen die Schüler dann ohne Licht im Klassenzimmer. Besonders gefreut hat mich die Begegnung mit Godson, Siegfried, Shedrak und Augenia. Wir begleiten Godson schon länger in seiner Ausbildung, jetzt durfte ich persönlich kennenlernen.
Jetzt genießen wir die Zeit hier in Kipepeo am indischen Ozean, nachdem wir unser volles Programm in Melela bei Tropischen Temperaturen zum Abschluss gebracht haben. Ich bin dankbar und angefüllt mit vielen Bildern und Erlebnissen vom Pulsierenden Leben in Afrika, der reichen Tierwelt, Begegnungen mit Massais,.. aber auch von Schicksalen und Armut.
Ich empfinde stark, dass durch unseren Einsatz Segen in beide Richtungen geflossen ist.
Am Sonntag reisen Uwe und Ernst Georg zurück nach D, wir anderen 3 bleiben noch 1 Woche und reisen nach Moshi und Arusha. Danke für alle Mails. Wir sind jetzt endlich wieder online erreichbar. Viele Grüße und Mungu awabariki an alle.

14.02.2013
18:26

Reisebericht vom 14.02.13

* * *

TZ Reisebericht 4 2013
Bwana asifiwe, liebe Freunde!
Nun geht unsere Zeit hier an der DMS Schule in Melela zu Ende. Es ist jedesmal so, die zweite Woche rast so schnell, dass wir mit äußerster Disziplin die to do Liste abarbeiten. Aber es sieht gut aus. Ernst- Georg arbeitet Jafet in die komplizierte Solaranlage ein, Siggi schreibt einen Bedienungsplan, baut Sicherungen ein. Gerade wird ein Alarmlicht an der Außenwand installiert. Die Batterien funktionieren jetzt alle, sogar das defekte Modul konnte repariert werden. Uwe hat mit Jafet alle Lampen in den Dormiteries und im Lehrerhaus instand gesetzt und alle drei Generatoren zum Laufen gebracht. Hermann hat den Regenwassertank bei den Lehrern repariert und den Wasserhahn an einer sicheren Stelle solide angeschraubt. Er hat um die Solarbatterien einen Käfig gebaut und räumt gerade den Solarraum auf. Gestern haben Uwe und Hermann zusammen mit Jafet aus einer alten Tür einen Tisch für die Essensausgabe gezaubert. Er ist so stabil, dass drei große Töpfe draufpassen, eine richtige Theke.
Gestern hatten wir noch ein schönes Erlebnis. Wir besuchten die Familie Saningo, sie sind Masais und leben hinter der Schule. Wir kamen am Abend, gerade wurden die Rinder in den Kral getrieben, die Kälbchen waren in einem separaten Gehege. Die Frauen melken die Milch direkt in eine Kalebasse, durch das Ausräuchern schmeckt die Milch rauchig, das ist sehr gewöhnungsbedürftig. „Präsident“ Saningo und seine Frau Rosa haben sich so gefreut über den Besuch. Wir waren mittendrin in ihrer Großfamilie. Als die Mondsichel aufging verabschiedeten wir uns und wurden von Rosa noch ein Stück begleitet. Das ist in Tansania so üblich und eine schöne Gerste.
Am Abend waren wir beim Schulleiter Masebo Essen eingeladen. Nach einem „Hodi“ (Hallo) und „Karibu“ (Willkommen) traten wir ein. Im Wohnzimmer lief der Fernseher in voller Lautstärke, es ist ein Statussymbol, er wird nicht abgeschaltet wenn Gäste kommen. Eine Unterhaltung wird dadurch äußerst anstrengend. Ester, seine Frau begrüßte uns mit einem Knicks, das schlafende Kind auf den Rücken gebunden und den Kopf voll mit dicken rosa Lockenwicklern. Dann verschwand sie in die Küche und ward eine Stunde nicht gesehen. Es roch angebrannt und wir hörten es emsig klappern. Wir unterhielten uns mit Masebo und schauten nebenher fern. Dann wurde auf dem Couchtisch Geschirr aufgebaut, Ester brachte eine Schüssel und einen Krug mit Wasser. Reihum wurden allen die Hände gewaschen. Das ist eine sehr schöne Zeremonie. Danach brachte Ester einen Topf mit frischgebackenen Chiabatti, das sind dicke, fette Pfannkuchen, Ananas und Bananen.. Zum Trinken gab es heiße Milch und Ingwertee. Während dem Essen verschwindet die Hausfrau wieder in die Küche und erscheint erst wieder zum Abräumen. Danach werden wieder die Hände gewaschen.
Nach diesem erfüllten Tag saßen wir noch in der lauen Abendluft, tranken unsere „Medizin“ und waren dankbar für Gottes Bewahrung und für alles, was wir erleben durften. Die Hitze macht uns sehr zu schaffen, es ist schwül und bis zu 38 °C heiß. Die Männer sind ganz schön am Schwitzen. Da ist das Berichte schreiben im kühleren Gästehaus ( 34 ° C) direkt eine Wohltat.
Heute Nachmittag hatten wir ein Treffen mit allen Lehrern und Mitarbeitern der Schule. Masebo, der Schulleiter eröffnete das meeting, danach hielt Erick eine Rede, die Lehrer wurden alle vorgestellt, es sind jetzt insgesamt 9 Lehrer an der Schule, darunter auch der neue Englischlehrer. Siggi vermittelte das Motto von Tayomi und sprach wichtige Punkte an, was eine gute Schule ausmacht, u.a. Vertrauen und Aufrichtigkeit.
Später am Nachmittag kamen 9 neue Patenkinder ins Gästehaus. Wir aßen Gummibärchen und lernten uns kennen. Alle Kinder haben einen schwierigen Hintergrund, vier kommen aus einem Waisenhaus für Straßenkinder in Mwanza und aus ganz armen Verhältnissen aus der Umgebung von Melela. Ich hoffe, dass wir für alle Kinder Paten finden.
Jetzt wartet ein leckeres Abendessen, das Tumaini seit vier Uhr zubereitet. Morgen fahren wir nach DAR, und freuen uns auf die Erholung am Indischen Ozean und auf ein kühles Bier.
Danke für eure Gebete, leider können wir keine e-mails empfangen, aber wir wissen, dass ihr an uns denkt
Mungu akubariki
Amy und die vier fleißigen Männer

11.02.2013
10:05

Reisebericht vom 11.02.13

TZ Reisebericht 2 Bwana asifiwe! Gepriesen sei der Herr
Liebe Freunde!
Endlich bekommt ihr wieder Nachricht von uns. Wir haben diesmal große Probleme mit dem Internet und wir wissen nicht, warum. Es geht uns allen sehr gut, obwohl die Hitze (38“°C) uns zu schaffen macht. Gestern waren wir im Mikumi Nationalpark, es war wunderschön die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Wir sahen Elefanten, Zebras, Impalas, Giraffen, Gnus, Wasserbüffel, Affen, Warzenschweine, Flusspferde und viele Vögel. Es war ein sehr entspannter Sonntag. Das war auch nötig, wir haben viel geschafft und auch viel zuwege gebracht. Die Solaranlage ist am Laufen, jetzt müssen noch Feinheiten gemacht werden, vor allem muss Japhet, der junge Hausmeister eingearbeitet werden. Einige sehr wichtige Dinge müssen beachtet werden, wir werden eine Checkliste machen, was er bei Störungen tun muss.
Letzte Woche ging die Wasserpumpe kaputt, wir hatten drei Tage kein Wasser. Unsere geschickten Männer waren zur rechten Zeit am rechten Ort und konnten die Pumpe reparieren, ein Teil musste aus DAR bestellt werden. Es war ein Segen, als wir wieder Wasser hatten. Gott sei Lob und Dank! Hier in TZ empfinde ich ganz stark, wie wichtig Strom und Wasser ist. In Deutschland denke ich gar nicht darüber nach, weil es so selbstverständlich ist, dass alles genügend vorhanden ist. Aber hier ist es eine Kostbarkeit und man muss sparsam damit umgehen.
Talea, die seit August letzten Jahres in Makete ihr FSJ macht, war für vier Tage bei uns zu Gast. Es war eine Freude, sie zu erleben. Sie spricht fließend Kisuaheli und es geht ihr so gut. Sie hat bei den Schülern einen Vortrag gehalten über Schulbildung in Deutschland und in Tansania, dann separat nur mit den Mädchen über das Thema Mädchen und Frauen in Deutschland und in Tansania. Es gab hinterher Zeit für Fragen. Das Interesse und die Beteiligung waren überraschend groß. Talea zeigte mir, wie man gutes Vollkornbrot auf dem Holzkohlenofen backt, wir waren shoppen in Morogoro und genossen bei „Rickys“ Schwarzwälderkirschtorte (ohne Kirschen) Es war eine wunderschöne Zeit. Heute ist sie auf dem Weg nach Arusha zu einem Treffen mit allen Freiwilligen von TZ.
Am Freitag waren wir auf dem traditionellen Massaimarkt und kauften ein schönes Stück Ziegenfleisch, frisch geschlachtet. Der Kopf und die Eingeweide lagen noch daneben. Malaki und die anderen Massais verkauften den Männern einen ……., das ist die traditionelle Holzkeule, die sie an ihrem Gürtel tragen. Am Abend gab es herrliches Ziegengulasch mit schwäbischen Spätzle. Das war ein Festessen.
Am Samstag hatten wir großen Besuchstag. Augenia, die Frau vom verstorbenen Josef Justin, dem Gründer von Casfeta/Tayomi kam zu Besuch mit einer lebenden Henne als Geschenk. Dann war Siegfried und Godson da, ihre beiden Söhne. Von allen sollen wir herzliche Grüße ausrichten an unsere Freunde in Deutschland. Harald Frey, der Architekt kam vorbei, um den Bau der Krankenstation zu besprechen und dann kam noch Erick mit seiner Frau Rehema und der kleinen Diana. Da wir kein Cola mehr hatten, kochten wir literweise Hibiskustee. Hier in TZ muss man sich viel Zeit für die Besucher nehmen, aber es ist auch nicht schlimm, wenn man dazwischen etwas anderes macht, sie helfen sogar mit beim Essen vorbereiten oder Geschirr waschen. Talea hat sich wunderbar mit ihnen unterhalten können, das war ein echtes Geschenk für mich.
Heute Morgen haben wir eine to do Liste gemacht, damit wir uns nicht verzetteln. Es gibt noch sehr wichtige Dinge zu tun und die Zeit vergeht so schnell. Heute Nachmittag treffe ich mich mit den Patenkindern, morgen findet der Spatenstich statt für die Krankenstation. Am Freitag werden wir nach DAR aufbrechen, um uns im Kipepeo Beach Resort zwei Tage zu erholen.
Wir sind so dankbar für eure Gebete, euer Drandenken. Wir spüren Gottes Hilfe in so vielen Dingen, im Großen und im Kleinen.
Seid ganz herzlich gegrüßt, Mungu akubariki
Eure AMY und die vier fleißigen Männer